Am 30./31. Mai fand im Club Céronne im ETV Hamburg eine ganz besondere Veranstaltung statt: Die Deutschen Meisterschaften im Equality-Tanzen.

80 gleichgeschlechtliche Paare aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland waren gemeldet. Gut 1/3 der Paare kamen aus England, Frankreich, Dänemark, Finnland, Schweiz, Österreich, Ungarn und Finnland. Die meisten der Paare starteten mehrfach: sowohl in beiden Disziplinen (Standard, Latein) und beiden Altersgruppen (Hauptgruppe, Senioren). Die Leistungsklassen D bis A werden grundsätzlich in den Sichtungsrunden festgelegt. Somit ergaben sich 10 spannende Turniere mit jeweils bis zu 30 startenden Paaren.

Auch beim Tanzen selbst gibt es bei den Equality-Paaren einige Besonderheiten. Auf einem DTV-Turnier undenkbar, für die Equality-Paare ganz normal: Der Führungswechsel. Mitten im Tanzen übernimmt der bisher geführte Partner die Führung. Das hatte sich auch beim Publikum schnell herumgesprochen und alle warteten gespannt darauf, bei einem der Paare einen Führungswechsel zu erhaschen, was aufgrund der Raffinesse der Choreographien nicht gerade einfach ist.

Ebenfalls ein Muss beim Equality: der Galaball mit den Endrunden der beiden hochrangigsten Turniere. Als Showeinlage gab es Rock`n`Roll von den drei besten Hamburger Rock`n`Roll Paaren.

Die Atmosphäre war ebenfalls einzigartig. Obwohl es bei diesem Turnier um die Qualifikation für die Europameisterschaften ging, stand der Spaß am Tanzen eindeutig im Vordergrund.
In Hamburg trainieren die Equality-Paare in den Tanzsportvereinen des HATV und sind dort Mitglieder wie alle anderen auch. In Berlin und Köln z.B. gibt es offizielle Equality-Verbände und Equality-Vereine.

Für uns als Gastgeberverein war die DM das erste Turnier dieser Größenordnung und eine organisatorische Herausforderung, die (fast) ganz allein gestemmt werden musste. Vom ETV wurde eigens die große Sporthalle angemietet und mit Parkett ausgelegt. 30 junge kräftige Floorballer vom ETV bauten in beeindruckender Geschwindigkeit für eine Kiste Cola und eine Kiste Bier das gesamte Parkett auf. 1.000 Dank an die Floorballer. Ihr seid Spitze!

Auch die Tanzbar, die jeden Freitag im Club Céronne für alle – vom Tanzanfänger bis zum Turnierpaar –  offen steht, wurde in die Turnhalle verlegt. Insgesamt waren neun Wertungsrichter im Einsatz, natürlich auch mit internationaler Beteiligung aus London und aus Budapest.
Einige Planungshürden waren zu nehmen: z.B. reichten die vorhanden Tische und die Bestuhlung nicht aus. Glücklicherweise halfen hierbei der Casino Oberalster und die TSA des Ahrensburger TSV aus – vielen Dank an dieser Stelle.

Eine besondere Herausforderung war die Installation einer kompletten Lichtanlage und einer neue Musikanlage in der Sporthalle, die eine ganz andere Akustik hatte als der wesentlich kleinere Saal des Clubs.
Nach dem Galaball rückte nachts um 02:00h das Abbauteam an, da die Halle am nächsten Tag schon wieder gebraucht wurde. Was für ein Timing!

Für die Equality-Paare ging es am nächsten Tag weiter mit einem Frühstück im Club und Alsterschippern auf der Barkasse. Auch der Vorstand des Deutschen Verbandes für Equality-Tanzsport (DVET) war gerührt, dass ein nicht gerade riesiger Verein wie der Club Céronne mit ganzen fünf Equality-Paaren eine Deutsche Meisterschaft so gut allein über die Bühne gebracht hat.

 

Ergebnisse findet ihr auf der Homepage vom DVET:
http://www.equalitydancing.de/files/Ergebnisse/140530u31_DM2014-HH/index.htm